Die fast schon hochsommerlichen Temperaturen waren sicherlich mit ein Grund, dass Ulten am Sonntagnachmittag zu keinem Zeitpunkt mit Olimpia Meran mithalten konnte. Dennoch lag es nicht allein am Wetter, dass die Elf von Ulten-Coach Alex Sincich gegen die Kurstädter chancenlos war. Von Beginn an ließ das technisch hoch veranlagte Team von Max Bertinato Ball und Gegner laufen. Die Ultner Mannschaft war viel zu weit von seinen Gegenspielern entfernt, sodass man nie in die Zweikämpfe kam, um den Meranern das Leben zumindest ansatzweise schwer machen zu können. So war man aufgrund eines vergebenen Elfmeters von Kapitän Reka und dreier Aluminiumtreffer der Hausherren mit dem 0:3 eigentlich noch gut bedient.
Alex Sincich rotierte sein Team kräftig durch und startete mit Silvan und Raffael Trafoier auf den defensiven Außenbahnen. Vorne schenkte er Tobias Breitenberger und Aaron Gamper das Vertrauen. Es waren jedoch wenig überraschend die Gastgeber, die auf dem Confluenza-Platz das Heft in die Hand nahmen. Die erste Chance der Partie bot sich Salvi, der mit einem sehenswerten Dribbling von der linken Seite nach innen zog und vom Strafraumeck Fabian Schwarz prüfte. Im Nachfassen konnte Ultens Schlussmann jedoch retten (8.). Dann köpfelte Bungu einen Eckball gefährlich Richtung Tor. Seinen Versuch konnte Patrick Breitenberger jedoch knapp vor der Linie klären (14.). Wenig später setzte Luca Fedel Angotti in Szene, dessen Abschluss aus zentraler Position genau in den Händen von Fabian Schwarz landete (20.). Doch die Führung von Olimpia Meran lag sprichwörtlich in der Luft und folgte fünf Minuten später: Nach einem schönen Anspiel von Kozi auf der linken Offensivseite konnte Alex Salvi Richtung Tor ziehen. Patrick Breitenberger versuchte zwar noch alles, konnte den Abschluss des Winterneuzugangs aus Haslach jedoch nicht mehr verhindern. Dieser blieb aus kurzer Distanz cool und schob das Leder am herauseilenden Fabian Schwarz zum 1:0 in die Maschen (25.). Die spielfreudigen Meraner rund um die Innenverteidiger Fofana und Luca Fedel, die von hinten gekonnt Regie führten, konnten nach dem so genannten „cooling break“ das 2:0 bejubeln. Kozi öffnete sich auf der rechten Offensivseite mit einer geschickten Körpertäuschung die Schussbahn und zog aus 25 Metern ab. Im Strafraum war einiges an Verkehr, sodass Fabian Schwarz den Ball relativ spät sah und den Einschlag im langen Eck nicht mehr verhindern konnte (34.). Merans Offensivgeist traf nach einer schönen Eckballvariante mit einem wuchtigen Schuss lediglich Aluminium (37.). Doch der dritte Meraner Treffer war nur aufgeschoben: Nach einem schlecht gespielten Konter eroberte Meran den Ball zurück, verlor jedoch ebenfalls den Ball, der von Patrick Breitenberger abgefangen wurde. Luca Fedel luchste dem Ultner Kapitän das Leder an der Mittellinie erneut ab, zog Richtung Tor und schloss innerhalb des Strafraums ab. Seinen Linksschuss konnte Fabian nur nach vorne abklatschen lassen, sodass der mitgelaufene Stoimilovski wenig Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen (40.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff schien es für Ulten noch schlimmer zu kommen, als Schiedsrichter Bamba nach einem Foul von Patrick Breitenberger auf den Punkt zeigte. Ulten-Goalie Fabian Schwarz konnte den schwach geschossenen Elfmeter von Reka jedoch abwehren und hielt das Leder sogar fest (44.). So ging es mit dem mehr als verdienten 0:3-Rückstand in die Kabinen.
Ulten brachte zur Pause drei frische Leute, doch am Spielgeschehen änderte sich wenig. Zu dominant und kombinationssicher trat das Team von Max Bertinato auf. Kozi hätte nach 55 Minuten fast seinen zweiten Treffer erzielt, doch sein präziser Abschluss aus 20 Metern sprang vom Pfosten ins Feld zurück. Früh vollzog Alex Sincich seine vierte und fünfte Wechseloption, als er Adrian Gamper und Maik Kaserbacher in der 57. Minute aufs Feld schickte. Meran schaltete nun ein oder zwei Gänge zurück und verwaltete das Ergebnis geschickt. Trotzdem blieben die Gastgeber nach wie vor das gefährlichere Team. Der eingewechselte Greco dribbelte sich auf der linken Offensivseite in den Sechzehner, zog ab und donnerte das Leder an den Querbalken (75.). Wenig später fand der 28-Jährige in Fabian Schwarz seinen Meister (78.). Erst in der Schlussphase kam auch Ulten zu den ersten gefährlichen Abschlüssen des Spiels. Zunächst scheiterte Stangl nach schönem Pass von Adrian Gamper an Moretti, der mit dem Fuß im kurzen Eck abwehren konnte (85.). Auch die letzte Chance der Partie gehörte den Ultnern, die nach einem Konter eine 3-auf-2-Situation fast zum Ehrentreffer genutzt hätten. Von rechts spielte Stangl das Leder in die Mitte zu Manuel Laimer, dessen Schuss geblockt wurde. Der Ball kam zu Adrian Gamper, der jedoch am glänzend reagierenden Meraner Schlussmann scheiterte (90.).