Es lief die 35. Minute im Spiel zwischen Meran und Ulten, als Stefan Parteli einen idealen Querpass von Maik Kaserbacher aus kurzer Distanz aufs Tor schoss. Der 21-jährige Flügelspieler scheiterte jedoch am hervorragend reagierenden Broggi im Tor der Kurstädter. Wie das Spiel letzten Endes ausgegangen wäre, wenn Ulten zu diesem Zeitpunkt in Führung gegangen wäre, bleibt reine Spekulation. Schließlich hatte man bis zu diesem Zeitpunkt gegen technisch hervorragend aufgelegte Hausherren keinen Zugriff bekommen. Nach dieser vergebenen Top-Chance nahm das Schicksal seinen Lauf: In der 39. Minute traf Betteto per Foulelfmeter zum 1:0, ehe zwei Tore kurz nach Wiederanpfiff früh für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber sorgten. In der Schlussphase fiel sogar noch das 4:0 für die drückend überlegene Bertinato-Elf. Für Ulten bedeutete diese Klatsche hingegen die dritte Niederlage in Folge.
Dass Meran technisch hervorragenden Fußball spielen kann, war wohl allen Beteiligten von Beginn an klar. Wenn man dann auch noch stets den berühmten Schritt zu spät kommt, wird es gegen solche Gegner umso schwieriger. Gegen die hervorragend eingestellte Truppe von Max Bertinato bekam die Antino-Elf keinen Zugriff. Wenn man hoch attackierte, schafften es Reka & Co. hervorragend, sich auch aus den engsten Situationen zu befreien. Ließ sich Ulten tief fallen, schufen genaue Diagonalbälle immer wieder Überzahlsituationen auf den Außenbahnen. Das einzig gute aus Sicht der Ultner war die Tatsache, dass Meran im letzten Drittel bisweilen umständlich agierte und sich so nicht viel Zählbares herausspielen konnte. Erst nach einer halben Stunde wurde es vor dem Tor von Fabian Schwarz, der den verletzten Stefano Avanzo ersetzte, so richtig gefährlich. Nach einer Flanke von Salaris setzte Stoimilovski seinen Kopfball etwas zu hoch an (30.). Fünf Minuten später folgte die einzig schön herausgespielte Aktion der Ultner. Pöder, der als Linksverteidiger von Beginn an zum Einsatz kam, spielte den Ball auf Simon Breitenberger, der mit einem schönen Diagonalball Maik Kaserbacher auf dem Flügel schickte. Dessen idealen Querpass konnte der mitgelaufene Parteli im Zentrum leider nicht verwerten und scheiterte am hervorragend reagierenden Broggi (35.). Klarerweise hätte die Verwertung dieser Torchance dem Spiel eine ganz andere Wendung geben können. Denn nur fünf Minuten später ließ Holzner gegen den trickreichen Betteto im Strafraum den Fuß stehen, sodass es folgerichtig Elfmeter gab. Der Gefoulte trat selbst an und traf sicher zur Führung für die Kurstädter (40.)
Halbzeit zwei war keine zwei Minuten alt, als Meran alle Ultner Hoffnung auf Besserung zunichtemachte. De Meo verlor den Ball im Aufbauspiel, das Leder kam zu Stoimilovski, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte und Fabian zum 2:0 überwinden konnte (47.). Zu allem Überfluss verletzte sich De Meo bei dieser Aktion und musste angeschlagen vom Feld. Dann trat Meran einen Freistoß aufs lange Eck, Fabian war zwar zur Stelle, doch Angotti staubte zum 3:0 ab (51.). Spätestens jetzt war der Kuchen gegessen und Meran verwaltete das Ergebnis geschickt. Erwähnenswert aus Ultner Sicht ist einzig und allein das Pflichtspieldebüt vom 17-jährigen Manuel Paris, der als Außenverteidiger agierte. In der 75. Minute traf der eingewechselte Ricchiuti nur die Stange, als er einen Fehlpass von Goalie Fabian Schwarz abfangen konnte. Keine Minute später konnte sich der 18-Jährige Torhüter auszeichnen, als er einen Schuss von Mattera bravourös entschärfte. Trotzdem musste Fabian an diesem gebrauchten Tag noch einmal hinter sich greifen, nachdem der ebenfalls eingewechselte Caula zum 4:0 und damit für den Endstand sorgte (83.). Kurz vor dem Ende hätte Simon Breitenberger beinahe den Ehrentreffer erzielt, als er nach einem Eckball von Kaserer zum Kopfball kam. Seinen Versuch konnte Broggi jedoch abwehren. Letztlich blieb es beim 0:4 aus Ultner Sicht, die damit weiterhin im Tabellenkeller feststecken. Das einzig Positive ist die Tatsache, dass man nach wie vor drei Punkte vor Gargazon und Schlanders liegt.